Cannabiskonsum erhöht das Risiko von Psychosen bei Jugendlichen um das 11-Fache.

Eine kürzlich in der Fachzeitschrift "Psychological Medicine" veröffentlichte Studie schätzt, dass Jugendliche, die Cannabis konsumieren, ein elfmal höheres Risiko für die Entwicklung einer psychotischen Störung haben als Nichtkonsumenten.

Die Ergebnisse legen nahe, dass der Zusammenhang zwischen Cannabisgebrauch und psychotischen Störungen stärker sein könnte als bisher angenommen. Die bisherigen Annahmen basierten auf älteren Daten, als die Potenz von Cannabis geringer war. Zum Vergleich: Der durchschnittliche THC-Gehalt in Cannabis stieg in Kanada von etwa 1 Prozent im Jahr 1980 auf 20 Prozent im Jahr 2018.

Forscher der Universität Toronto, des Centre for Addiction and Mental Health (CAMH) und des ICES haben aktuelle bevölkerungsbezogene Umfragedaten von über 11.000 Jugendlichen in Ontario, Kanada, mit Gesundheitsdaten verknüpft, darunter Krankenhausaufenthalte, Notaufnahmebesuche und ambulante Termine.

Die Studie ist die erste ihrer Art, die einen altersspezifischen Zusammenhang zwischen selbstberichtetem Cannabiskonsum und der späteren Diagnose einer psychotischen Störung zeigt. 

"Wir entdeckten eine sehr starke Verbindung zwischen Cannabiskonsum und dem Risiko einer psychotischen Störung im Jugendalter. Überraschenderweise gab es keine solche Verbindung im jungen Erwachsenenalter", erklärt Hauptautor André McDonald, der die Studie am ICES als Teil seiner Doktorarbeit an der Universität Toronto durchführte.

McDonald ist nun Postdoktorand am Peter Boris Centre for Addictions Research und am Michael G. DeGroote Centre for Medicinal Cannabis Research der McMaster University.

"Diese Ergebnisse unterstützen die Theorie der neurologischen Entwicklung, die besagt, dass Teenager besonders empfindlich auf die Auswirkungen von Cannabis reagieren könnten.

 


Original Paper:

Age-dependent association of cannabis use with risk of psychotic disorder | Psychological Medicine | Cambridge Core

 

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Cannabiskonsum im Jugendalter kann schwerwiegende Folgen für die psychische Gesundheit haben.  Credits: ICES

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