Klinik-Atlas: Deutsche Diabetes Gesellschaft wirft Lauterbach Intransparenz vor

Im Vorfeld des geplanten Starts eines Online-Transparenzregisters für Kliniken weist der Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) auf massive Schwachstellen hin.

„Es ist richtig und wichtig in der Krankenhaus-Landschaft für mehr Transparenz zu sorgen und Patientinnen und Patienten die Auswahl einer für sie geeigneten Einrichtung zu erleichtern", stellt Andreas Fritsche, Präsident der DDG fest. Denn es müsse deutlich gemacht werden, welche Leistungen ein Krankenhaus anbiete und welche Behandlungsmöglichkeiten für bestimmte Krankheiten es vorweisen könne. "Richtigerweise ist dies die Grundlage für das Krankenhaustransparenzregister", so Fritsche.

Doch mit der Etablierung eines neuen Klinik-Atlasses stelle sich derzeit die Frage, "inwiefern dieser sich von bereits existierenden Registern abgrenzen möchte und kann".

"An der Stelle agiert Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach leider sehr intransparent. Es ist nicht klar, welche Daten und Informationen in das neue Online-Register, das am 16. Mai starten soll, einfließen."

Zu einer weiteren Intransparenz führe der Konflikt zwischen dem BMG und anderen Akteuren wie der Krankenhausgesellschaft, die bereits ein Krankenhausverzeichnis verwaltet.

"Dies schürt Unsicherheiten in der Bevölkerung. Es wirft die Frage auf, welches der bestehenden Register künftig am aussagekräftigsten sein wird. Zu befürchten ist, dass mehrere Register nebeneinander koexistieren und miteinander konkurrieren, was dem Ziel, mehr Transparenz zu schaffen, entgegenwirkt".

Die DDG spricht sich für ein umfassendes Register aus, das alle für Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitus relevanten Daten beinhaltet. Hierzu gehören auch geprüfte Gütesiegel und Zertifizierungen, die aufzeigen, worin Kliniken besondere Schwerpunkte und Erfahrungswerte haben.

Die DDG biete seit Jahrzehnten etablierte und differenzierte Diabetologie-Zertifizierungen für Kliniken und Praxen an. Sie stehen laut DDG für eine evidenzbasierte Patientenversorgung und die Einhaltung hoher leitlinienkonformer Qualitätsstandards.

Diese Zertifikate heißen „Klinik mit Diabetes im Blick DDG“, „Diabeteszentrum DDG“ und „Diabetes Exzellenzzentrum DDG“. Die Zertifikate der DDG sollen Menschen mit Diabetes mellitus und möglichen Folge- und Begleiterkrankungen eine qualitätsbasierte Orientierung bei der Suche nach der passenden Behandlungseinrichtung geben.

"In dem künftigen Register müssen diese Zertifikate der DDG dringend Berücksichtigung finden“, so Fritsche


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Das Online-Transparenzregisters für Kliniken ist in seiner jetzigen Form nicht ausgereift, meint die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG). Symbolfoto. Credits: NCI

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