Krebs: Forschende entwickeln künstlichen Lymphknoten

US-Forschende haben einer neuen Studie zufolge einen künstlichen Lymphknoten entwickelt, der Krebs behandeln kann.

Der neu entwickelte Lymphknoten – ein mit Komponenten des Immunsystems gefüllter Beutel – wird unter die Haut implantiert und soll als Lernzentrum und Stimulator fungieren, um T-Zellen des Immunsystems beizubringen, Krebszellen zu erkennen und abzutöten.

Zur Schaffung des künstlichen Lymphknotens verwendeten die Wissenschaftler Hyaluronsäure, eine feuchtigkeitsspendende Substanz, die häufig in Kosmetika und Lotionen verwendet wird und auf natürliche Weise in der Haut und den Gelenken des Körpers vorkommt.

Aufgrund ihrer Eigenschaften wird Hyaluronsäure häufig in biologisch abbaubaren Materialien wie Wundheilungspflastern verwendet, die implantiert oder auf den Körper aufgetragen werden. Zu diesen Eigenschaften gehört, dass Hyaluronsäure über einen Zelloberflächenrezeptor mit T-Zellen interagieren kann.

Für die aktuelle Studie verwendete das Team der Johns Hopkins University Hyaluronsäure als Gerüst oder Basis für ihren neuen Lymphknoten und fügte MHC-Moleküle (Haupthistokompatibilitätskomplex) oder HLA-Moleküle (Humanes Histokompatibilitätsantigen) hinzu, die T-Zellen und andere Komponenten des Immunsystems ankurbeln. Dann fügten sie auch Moleküle und Antigene hinzu, die bei Krebszellen üblich sind, um den T-Zellen „beizubringen“, wonach sie suchen sollen.

Die Wissenschaftler stellten außerdem fest, dass der künstliche Lymphknoten einen Zustrom anderer Immunzellen anzog und als „immunologisch aktive Nische“ fungierte, um das Immunsystem weiter zu stimulieren. Als den Mäusen neben dem künstlichen Lymphknoten auch T-Zellen injiziert wurden, stieg die Anzahl der T-Zellen um das bis zu Neunfache.


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Künstliche Lymphknoten sollen die Krebsforschung voranbringen - und auch die Therapie. Symbolbild. Credits: LabNews Media LLC.

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