Biomarker zur Vorhersage von Nebenwirkungen der Tuberkulosetherapie

Borsteler Forschende entdecken einen Biomarker, mit dem man das Auftreten von Nervenerkrankungen während der Behandlung einer multiresistenten Tuberkulose bereits vor Therapiebeginn abschätzen kann.

Maja Reimann vom Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum (FZB) hat gemeinsam mit Nika Zielinski, Doktorandin in der Gruppe klinische Infektiologie am Forschungszentrum Borstel, einen Biomarker entdeckt, der das zukünftige Auftreten von einer schweren Nebenwirkung der Tuberkulosetherapie vorhersagen kann.

Hierzu wurden Daten von Tuberkulosepatienten ausgewertet, die im Rahmen von Studien des Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) von dem Borsteler Team seit 2015 erhoben wurden. Neben der systembiologischen Bestimmung von Genen und Stoffwechselwegen, die bereits vor dem Therapiestart bei Patientinnen und Patienten mit und ohne Linezolid-assoziierten Neuropathien signifikant hoch- oder runterreguliert waren, wurde ein „machine learning“ Algorithmus entwickelt.

Dabei wurde das Molekül Suprabasin (SBSN) als Biomarker für die Vorhersage der Nervenerkrankungen identifiziert. Das Team untersuchte anschließend den Biomarker in einer unabhängigen Gruppe von TB-Erkrankten. Auch in dieser Kohorte konnte das Auftreten der Nebenwirkungen durch Suprabasin vorhergesagt werden.

„Die Genauigkeit für die Vorhersage von Neuropathien unter einer Tuberkulosetherapie mit Linezolid mittels des Biomarkers Suprabasin ist nicht überragend, es ist aber der erste Biomarker überhaupt, mit dem man das Risiko abschätzen kann, diese Nebenwirkungen unter einer Therapie zu entwickeln“, sagt Nika Zielinski, die Erstautorin der Studie.


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Elektronenmikroskop-Aufnahme von Mycobacterium tuberculosis. Credits: CDC

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