Vogelgrippe Aktuell: Lage, Fakten, Schutzmaßnahmen

Obwohl Vogelgrippeviren (A-Viren) normalerweise keine Menschen infizieren, sind in einigen seltenen Fällen Infektionen mit diesen Viren aufgetreten. Die Schwere der Erkrankungen beim Menschen aufgrund von Infektionen mit dem Vogelgrippevirus reichte von symptomfrei oder leicht bis hin zu schweren Erkrankungen mit Todesfolge.

Was sagt die US-Seuchenschutzbehörde CDC?

Das Vogelgrippevirus A(H7N9) und die hochpathogenen Vogelgrippeviren (HPAI), A(H5N1) und A(H5N6) sind für die meisten Erkrankungen beim Menschen verantwortlich, die bisher weltweit durch Vogelgrippeviren verursacht wurden, darunter auch die schwersten Erkrankungen mit hoher Sterblichkeit.

Infizierte Vögel scheiden Vogelgrippeviren über Speichel, Schleim und Kot aus. Bei anderen mit Vogelgrippeviren infizierten Tieren können Viren in Atemwegssekreten, verschiedenen Organen, im Blut oder in anderen Körperflüssigkeiten, einschließlich Tiermilch, vorhanden sein.

Eine Infektion des Menschen mit Vogelgrippeviren kann erfolgen, wenn das Virus in die Augen, Nase oder den Mund einer Person gelangt oder eingeatmet wird. Dies kann passieren, wenn sich das Virus in der Luft befindet (in Tröpfchen, kleinen Aerosolpartikeln oder möglicherweise Staub) und sich auf den Schleimhäuten der Augen ablagert oder eine Person es einatmet, oder möglicherweise, wenn eine Person etwas berührt, das mit Viren kontaminiert ist, und dann ihren Mund, ihre Augen oder ihre Nase berührt.

Vogelgrippeviren wurden auch bei vielen anderen Tierarten nachgewiesen . Vermeiden Sie den Kontakt mit Oberflächen, die mit Tierkot, Rohmilch, Einstreu oder Materialien verunreinigt zu sein scheinen, die von Vögeln oder anderen Tieren mit vermuteter oder bestätigter Vogelgrippevirusinfektion kontaminiert wurden.

Gibt es einen Impfstoff?

Bis vor Kurzem gab es noch keinen zugelassenen Impfstoff für den Menschen, um sich gegen die Vogelgrippe zu schützen. Doch das änderte sich am 22. Februar 2024, als die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) grünes Licht für zwei neue Impfstoffe gegen die Vogelgrippe gab: Celldemic und Incellipan. Diese Impfstoffe stammen von Seqirus, einem Unternehmen, das bereits für seine Grippeimpfstoffe bekannt ist. 

Laut der amerikanischen Nachrichtenagentur „Reuters“ haben am Dienstag, 11. Juni 2024 Beamte der Europäischen Union (EU) mit dem Pharmakonzern CSL Seqirus einen Vertrag zur Lieferung von Impfstoff gegen die Vogelgrippe unterschrieben. Dabei soll es sich im eine Menge von insgesamt 40 Mio. Impfdosen handeln.

Deutschland habe den Vertrag nicht mit unterzeichnet, sei aber berechtigt, eigene Kontingente zu bestellen.

Was sagt das RKI?

"Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden seit 2003 weltweit über 2.600 humane Erkrankungen und 1.100 Todesfälle mit aviärer Influenza nachgewiesen. Die mit Abstand meisten Fälle werden im asiatisch-pazifischen Raum registriert. Die meisten Infektionen wurden bislang durch die Subtypen A(H7N9) und A(H5N1) verursacht, es wurden aber auch andere aviäre Influenzaviren beim Menschen nachgewiesen (u.a. A(H5N6), A(H9N2)). Im Juni 2024 berichtete die WHO von einem Fall in Mexiko, bei dem auch erstmals eine Infektion mit Influenza A(H5N2) nachgewiesen wurde. Nach bisherigen Erfahrungen scheint es in erster Linie bei engem Kontakt mit erkrankten oder verendeten Vögeln sowie deren Produkten oder Ausscheidungen zur Übertragung der Viren auf den Menschen zu kommen (siehe auch die Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zur zoonotischen Influenza)".

Ist Deutschland betroffen?

Auch dazu kommen die Daten aus dem RKI: "In Deutschland, wo ebenfalls für Vögel hochpathogene H5-Viren zirkulieren, sind bislang keine Erkrankungen beim Menschen mit aviären Influenzaviren bekannt geworden."


Weiterführende Informationen:
 

RKI - Zoonotische Influenza - RKI zu humanen Erkrankungen mit aviärer Influenza (Vogelgrippe)

 

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H5N1-Virus. Credit: Cynthia Goldsmith Content Providers: CDC/ Courtesy of Cynthia Goldsmith; Jacqueline Katz; Sherif R. Zaki

H5N1-Virus. Credit: Cynthia Goldsmith Content Providers: CDC/ Courtesy of Cynthia Goldsmith; Jacqueline Katz; Sherif R. Zaki