Theragnostik: Diagnose und Behandlung des kleinzelligen Lungenkarzinoms

An der Medizinischen Universität Innsbruck wurde ein neues Radiopharmazeutikum entwickelt, mit dem der Tumor besser und damit früher erkannt und schließlich gezielt behandelt werden kann.

Bei der neuen, von der Radiopharmazeutin Elisabeth von Guggenberg im Rahmen eines vom FWF geförderten Projektes entwickelten Technologie, handelt es sich um ein mit dem Radionuklid Gallium-68 markiertes Molekül, das spezifisch an den Cholecystokinin-2-Rezeptor bindet.

„Das neu entwickelte Medikament kann bei verschiedenen Tumoren eingesetzt werden, die diesen Rezeptor aufweisen. Beim kleinzelligen Lungenkarzinom ist dies mit einer Häufigkeit von mehr als 50 Prozent der Fall. Über den Rezeptor – einer Eiweißstruktur, die auf der Zelloberfläche sitzt – wird das Medikament ins Innere der Krebszelle eingeschleust. Dadurch kann zum einen das Tumorgewebe bildgebend dargestellt werden, die Tumorzellen können aber auch gezielt und unter Schonung des gesunden Gewebes mit radioaktiver Strahlung zerstört werden“, beschreibt Guggenberg die therapeutische Relevanz.

Die Erkenntnisse wurden kürzlich im European Journal of Nuclear Medicine and Medical Imaging veröffentlicht und darüber hinaus auch als „Bild des Monats (Image of the Month“)“ hervorgehoben. Das offizielle Journal der European Association of Nuclear Medicine ist die wichtigste Plattform für den Austausch neuer klinischer Informationen innerhalb der Nuklearmedizin und unterstreicht damit das große Potenzial dieses neuen Ansatzes, der in absehbarer Zeit im Rahmen einer klinischen Studie bei PatientInnen mit kleinzelligem Lungenkarzinom geprüft werden soll.


Original Paper:
 

Cholecystokinin-2 receptor targeting by [68Ga]Ga-DOTA-MGS5 PET/CT in a patient with extensive disease small cell lung cancer | European Journal of Nuclear Medicine and Molecular Imaging (springer.com)

 

Lesen Sie dazu auch:
 

Die Zubereitung des Radiopharmakons im Radiopharmazeutischen Labor der Universitätsklinik für Nuklearmedizin erfolgt nach anerkannten pharmazeutischen Regeln und unter Beachtung der Strahlenschutzauflagen. | Quelle: David Bullock | Copyright: MUI/Bullock

Die Zubereitung des Radiopharmakons im Radiopharmazeutischen Labor der Universitätsklinik für Nuklearmedizin erfolgt nach anerkannten pharmazeutischen Regeln und unter Beachtung der Strahlenschutzauflagen. | Quelle: David Bullock | Copyright: MUI/Bullock