Cyberangriff: LockBit greift Deutsche Telekom an - und tangiert indirekt auch die Labormedizin

Bereits vor zwei Tagen hat die weltweit bekannte Ransomware-Gruppe LockBit 3.0 in ihrem Forum bekannt gegeben, dass sie Daten der Deutschen Telekom, der Muttergesellschaft und des Betreibers von T-Mobile, erbeutet hat. Sie setzte dem Telekommunikationsriesen eine Frist für Verhandlungen - und die läuft am 21. Mai ab. 

Offiziell wurde die Hackergruppe LockBit im Februar 2024 zerschlagen - doch nun meldet sich das Hackerkollektiv zurück. Und würde am 21. Mai 2024 sensible Daten, die es von der Deutschen Telekom erbeutet haben will, ins Darknet stellen, sofern keine Lösegeldzahlung erfolgt. Die Telekom hat sich dazu bislang noch nicht geäußert.

Bei LockBit handelt es sich um eine cyberkriminelle Gruppe, die Ransomware als Service (RaaS) anbietet. Die von der Gruppe entwickelte Software ermöglicht es böswilligen Akteuren, die bereit sind, für ihre Nutzung zu zahlen, Angriffe mit zwei Taktiken auszuführen.

Variante 1: Die Daten der Opfer werden verschlüsselt und erst nach Zahlung eines Lösegeldes freigegeben. 

Variante 2: Ohne Lösegeldzahlung gelangen die Daten ins Darknet - wo sie weitere Cyberkriminelle nutzen können.

Was in der aktuellen Lage aber weitaus mehr zählt:

Der jetzige Angriff auf die Deutsche Telekom würde, sollte er sich als real erweisen, auch für Deutschlands Gesundheitswesen weitreichende Folgen haben. Denn unzählige Einrichtungen nutzen nicht nur Leitungen und Router der Deutschen Telekom. Sie setzen auch auf KI-basierte Cyberabwehr-Tools des Konzerns.

Der Schaden durch LockBit 3.0 jedenfalls wäre nicht abzusehen. Denn die Deutsche Telekom gab bereits 2018 in einer Mitteilung bekannt, dass Sie in Punkto Cyberdefense mit der Bundeswehr zusammenarbeiten wolle:

Die Deutsche Telekom und die Bundeswehr arbeiten bei der Abwehr von Angriffen aus dem Internet künftig enger zusammen. Dies vereinbarten beide heute im Cyber Defense- und Security Operation-Center der Telekom in Bonn. Kern der Kooperation sind ein regelmäßiger Austausch sowie Hospitationen von Angehörigen der Bundeswehr und Telekom-Mitarbeitern. Auch bei der Ausbildung von IT-Sicherheits-Experten arbeiten Bundeswehr und Telekom enger zusammen. Entsprechende Angebote sind künftig auch für den Partner offen. Über einen Austausch von Studierenden denken Bundeswehr und Telekom ebenfalls nach.

Die von LockBit 3.0 öffentlich ausgesprochene Drohung aber lässt den Schluss zu, dass die Sicherheitsstrukturen nach wie vor nicht immer greifen können. 

DGKL News - Redakteur Vlad Georgescu kommentierte


Lesen Sie dazu auch:

DGKL: Cyberangriff: Kanadische "London Drugs" Apothekenkette lahmgelegt

DGKL: Labormedizin: Wie Sie sich gegen Cyberangriffe schützen können

DGKL: Blockchain kann die Labormedizin revolutionieren

Die Hackergruppe LockBit 3.0 meldet sich zu Wort - und tangiert indirekt auch die Labormedizin. Prompt: DGKL

Die Hackergruppe LockBit 3.0 meldet sich zu Wort - und tangiert indirekt auch die Labormedizin. Prompt: DGKL